Rita Hoffmann: Monschau von Steffen Kopetzky

Kultur Nr. 179 - Sommer 2023

Von 2002 bis 2008 war Steffen Kopetzky künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn.
Im Jahr 1962 brechen in Monschau, bei Aachen, die Pocken aus, eine (scheinbar) lange ausgestorbene Krankheit.
Zufällige Ähnlichkeit zu unserer Pandemie? Auch hier wird vor Ansteckung gewarnt, wird Quarantäne verordnet, wird vor Nähe geschützt.
Ich kann mich nicht daran erinnern, wurde es verschwiegen – oder einfach ausgedacht? Ich weiß es nicht. Es ist ein spannendes Buch mit vielen sehr modernen Ideen, mit sehr vielen sehr ähnlichen Situationen, mit dem Kampf gegen eine mächtige Infektion und der Ungläubigkeit und dem Unverständnis vieler Menschen, die damals lebten oder damit starben.
Obwohl es sich gewissermaßen vor unsere Haustür sich ereignete, vor gerade mal 60 Jahren quasi nicht lange her, haben Sie davon gehört, es erlebt, können Sie sich erinnern?
Wenn ja oder wenn nicht, das Buch lohnt sich zu lesen, es enthält auch eine Liebesgeschichte und ein rundum gelungenes Bild von der noch jungen Bundesrepublik und dem damals rasant wachsenden Wirtschaftswachstum vor dem noch so nahen „Untergang“ nach dem verlorenen Krieg.

Freitag, 01.09.2023

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